Jetzt habe ich auch einen Blog...

Es gibt einige Foren im World Wide Web, auf denen ich als "Eurasierwolle" unterwegs bin - mal mehr, mal weniger.
Dieser Blog soll sozusagen meine Zentrale werden mit Bildern und Geschichten rund um unseren Eurasier, seine Wolle, mein Spinnrad und was mich in meinem Leben sonst noch so beschäftigt.

Und wer mich direkt anmailen will, kann dies unter der Adresse "laube-alveslohe(at)wtnet(Punkt)de" gerne tun.



Freitag, 10. Mai 2013

Odyssee für ein Huhn...

Entgegen meiner Ankündigung gibt es heute noch nicht das wollige Thema - aus aktuellem Anlass gibt es eine kurzfristige Programmänderung: Ich habe endlich mein Huhn bekommen!

Hat sich schon jemand gefragt, wo die guten alten Suppenhühner geblieben sind?? Seit Anfang Mai bin ich auf der Suche nach einem "glücklichen Huhn" - also kein Zwerg-Hähnchen aus einem Massen-Mastbetrieb, "bio" sollte es schon sein, eben ein Tier, was auch Licht und Luft geniessen durfte, bevor es in meinen Topf wandert.

Da wir im Dorf lediglich einen kleinen Mini-Supermarkt fürs Nötigste haben, bin ich erst mal in den Nachbarort zu Edeka gefahren, wo ich sonst auch immer einkaufe. Deren Fleischtresen ist immer sehr reichlich bestückt und die Beratung war immer so gut wie in der Werbung. Aber mit meiner Frage nach einem "glücklichen Suppenhuhn" habe ich sie auf eine harte Probe gestellt - vielleicht wären noch "TK-Bio-Hähnchen" in der Truhe? Waren aber nicht.

Zweiter Versuch im anderen Nachbarort in der Gegenrichtung, da gibt es einen "Hofladen" am Ortseingang, den ich mir sowieso mal ansehen wollte. Ihr könnt Euch schon denken - wieder Fehlanzeige! Aber wenigstens kriegen Sie jeden Mittwoch "glückliche Hähnchen", zwar nicht mit "Biosiegel", aber so was ist sowieso nur Geldschneiderei.

Am nächsten Mittwoch habe ich es dann zeitlich nicht geschafft, pünktlich vor Ladenschluss im Hofladen anzukommen, aber ich hatte den kleinen Flyer der Erzeuger der glücklichen Hähnchen, also rief ich da mal an. Und siehe da, ich darf auch ausserhalb ihrer Öffnungszeiten vorbei kommen, soll einfach den Nächstbesten fragen, der auf dem Hof herumläuft. Gesagt, getan, eine halbe Stunde später war ich auf dem Hof und verließ ihn wieder mit gleich zwei gutgewachsenen Hähnchen, eins zum Einfrieren und eins für mein Hühnerfrikassee am Sonntag!

Bilanz der ganzen Aktion: Ein teurer Spaß mit ungefähr 50 verfahrenen Kilometern! Die Hähnchen waren natürlich nicht zum Schnäppchenpreis zu haben, sind aber ihr Geld auf jeden Fall wert - wenn sie nur nicht so schwierig zu bekommen wären...

Nun brodelt ein wunderschön fleischiges, großes Hähnchen in meinem größten Kochtopf vor sich hin, ich freue mich schon auf das Zerlegen nachher, es duftet jedenfalls schon herrlich!

Was mich aber beunruhigt ist die Tatsache, dass es mit den Jahren immer schwieriger wird, bestimmte (oder besondere) Dinge zu bekommen. Man muss immer weitere Strecken zurücklegen, um überhaupt noch ein Fachgeschäft zu finden, bevor es auch noch von Supermarkt- oder Modeketten verdrängt wird, oder durch ein Restaurant ersetzt wird. Selbst in der Großstadt Hamburg streichen viele alteingesessene Fachgeschäfte die Segel, weil sie die steigenden Mieten nicht mehr zahlen können, ihre hochwertigen Produkte werfen nicht mehr genug Gewinn ab. So verkommt die Stadt langsam aber sicher zu einer "Einkaufswüste", wo große Handelsketten mit minderwertiger Ware den höchstmöglichen Gewinn erzielen wollen.
Wo sind die Schlachtereien, die Gemüsehändler oder die Bäckereien und Konditoreien alle geblieben? Alles für den täglichen Bedarf kauft man nur noch im Supermarkt, auch Discounter genannt, meist nur noch abgepackt und eingesiegelt. Und "Suppenhühner" sind Schnee von gestern - zu wenig gefragt? Wenn man die Kunden auf die dürren Zwerghähnchen aus der Hühnerfabrik umleiten kann, ist das Ziel "Umsatz" doch geschafft!

3 Kommentare:

  1. Ja. Ich denke, dass das ein richtiges Problem werden wird. Das betrifft nicht nur Hühner. Selbst die Wochenmärkte im Allgemeinen sind kein Garant mehr für Einkäufe beim Erzeuger. Man kann doch nicht wirklich alles selbst machen!

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  2. Das finde ich auch, es ist schwierig. Alles gibt es Bio, nur Fleisch eben nicht, und kaum mal im Supermarkt.
    Wir gönnen uns höchstens mal zu Weihnachten so ein Huhn, ansonsten esse ich gar kein Fleisch.
    Viele Grüße
    Elke

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  3. du sprichst mir aus der Seele... Mich macht so etwas traurig. Vor allem, weil man eben fast nicht drumherumkommt, diese discounter zu meiden, sei es wegen dem Geld oder wegen der Zeit, die es kosten würde, alles selber zu machen. :(

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